Kosten der Adipositas in Deutschland

Übergewicht und Adipositas sind Mitursache für viele Beschwerden und können die Entwicklung chronischer Krankheiten begünstigen. Durch diese Folgeerkrankungen entstehen beträchtliche Kosten für das gesundheits- und Sozialsystem. Übergewicht und Adipositas sind daher Themen von hoher Relevanz für das öffentliche Gesundheitssystem.

Die Kosten der Adipositas setzen sich aus direkten und indirekten Kosten zusammen.

Die direkten Kosten umfassen die Kosten der Adipositasbehandlung und der Behandlung der assoziierten Komorbiditäten.

Unter den indirekten Kosten werden die Kosten verstanden, die beispielsweise durch den Verlust von Lebensqualität, Produktivitätsverlust durch krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit oder durch vorzeitige Berentung hervorgerufen werden.

Laut Berechnungen der Universität Hamburg belaufen sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Adipositas in Deutschland, alle direkten und indirekten Kosten zusammengenommen, auf etwa 63 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei machen die direkten Kosten etwa 29 Milliarden und die indirekten Kosten etwa 34 Milliarden Euro aus.

Einer Modellierung der OECD zufolge werden in den OECD-Ländern im Schnitt etwa 8 Prozent der Gesundheitsausgaben in den Jahren 2020-2050 auf die Behandlung von Krankheiten entfallen, die mit Adipositas in Zusammenhang stehen.

Die OECD rechnet damit, dass Adipositas etwa 70 Prozent der Diabetes-Behandlungskosten, 23 Prozent der Behandlungskosten für Herzkreislauferkrankungen und 9 Prozent der Krebs-Behandlungskosten in besagtem Zeitraum verursachen wird.

Literatur:

Effertz T, Engel S, Verheyen F, Linder R. The costs and consequences of obesity in Germany: a new approach from a prevalence and life-cycle perspective. Eur J Health Econ. 2016 Dec;17(9):1141-1158. doi: 10.1007/s10198-015-0751-4. Epub 2015 Dec 23. PMID: 26701837..

OECD (2019), The Heavy Burden of Obesity: The Economics of Preventionm OECD Health Policy Studies, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/67450d67-en.

Fachorgan Adipositas

Fachorgan Adipositas

Bleiben Sie mit der Fachzeitschrift Adipositas immer auf dem neusten Stand. Sie erscheint vier Mal jährlich. Für DAG-Mitglieder ist der Bezug kostenfrei.
Positionspapiere und Stellungnahmen

Positionspapiere und Stellungnahmen

Hier finden Sie Positionspapiere und Stellungnahmen der DAG zu verschiedenen Themen.
Medienleitfaden

Medienleitfaden

Die Stigmatisierung von Menschen mit Übergewicht stellt ein großes Problem dar. Unser Medienleitfaden Adipositas hilft Medienschaffenden dabei, sensibel und respektvoll zu berichten.
15 September 2023
Welche Rolle Stigmatisierungserfahrungen bei der Entstehung und Behandlung von Essstörungen und Adipositas spielen, was ein „gesundes Körperbewusstsein“ ausmacht und wie die Konzepte „Body Positivity“ sowie „Body Neutrality“ aus fachlicher Sicht zu bewerten sind, möchten wir auf der gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich des DAG-DGESS Jahreskongresses beleuchten.
21 August 2023
Berlin, 21. August 2023. Mehr als 60 Organisationen appellieren an FDP-Parteichef Christian Lindner, die von Bundesernährungsminister Cem Özdemir geplanten Werbeschranken für Lebensmittel mit einem hohen Zucker-, Fett- oder Salzgehalt zu unterstützen.
26 Juni 2023
Berlin, 26.06.2023. In der festgefahrenen Debatte um Regeln zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung hat das Bundesernährungsministerium einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Lesen Sie dazu die gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG).
29 Mai 2023
Hamburg/Berlin, 29. Mai 2023. Die Behandlung der Adipositas steht vor einem Umbruch. Unsere neue Fortbildung bereitet Sie fachlich darauf vor und bringt Ihr Wissen zu Adipositas auf den aktuellen Stand. Melden Sie sich jetzt an und werden Sie "Adiposiolog:in DAG-DDG".
DAG Kongress 2023
Jetzt anmelden für den diesjährigen Kongress der DAG und DGESS!