Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft hat einen neuen Vorstand

München, den 7. Januar 2019 Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) startet mit einem neuen Vorstand ins neue Jahr. Neue Präsidentin und erstmals eine Frau in diesem Amt ist die Psychosomatikerin und Psychotherapeutin Professor Dr. med. Martina de Zwaan, Direktorin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

„Ich freue mich auf drei spannende und arbeitsreiche Jahre als DAG-Präsidentin mit einem schlagkräftigen Vorstandsteam“, so die Wiener Adipositasexpertin, die seit 2011 an der MHH forscht und lehrt. „Wie auch meine Vorgänger sehe ich es als meine Aufgabe an, politisch darauf hinzuwirken, dass eine flächen¬deckende Versorgung für Menschen mit der chronischen Krankheit Adipositas in Deutschland etabliert wird. Es gibt keine andere chronische Krankheit außer der Adipositas, die Betroffenen keinerlei Versorgungsstrukturen seitens der gesetzlichen Krankenkassen bereitstellt. Der adipositasbedingte Therapiebedarf muss von der Gesundheitspolitik endlich wahrgenommen und in Versorgungsstrukturen abgebildet werden – das macht auch volkswirtschaftlich Sinn“, fordert de Zwaan. Die Versorger stünden hier längst in den Startlöchern, es werde jedoch ein politisches Signal benötigt, so die Adipositasexpertin. 

„Das Kerngeschäft einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist die Erarbeitung von Leitlinien“, so de Zwaan weiter. „Gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften und unter Einbezug von Patienten werden wir in diesem Jahr federführend mit der Überarbeitung der S3 Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas, wieder auf höchstem Leitlinienniveau beginnen – ein großes Projekt, das uns die kommenden Jahre beschäftigen wird“, so de Zwaan. 

„Im Hinblick auf die Prävention der Adipositas setzen wir zukünftig weiter auf bewährte nationale und internationale Allianzen. Besonders wichtig im nationalen Kontext ist mir die Deutsche Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK). Die 22 hier zusammengeschlossenen, gesundheitsorientierten Organisationen haben verstanden, dass Deutschland nur mit einem entschlossenen Paradigmenwechsel hin zu verhältnispräventiven Maßnahmen einen Turnaround in der Adipositasprävalenz erreichen kann. DANK hat deshalb meine volle Unterstützung“, bekräftigt de Zwaan. 

„Einen Schwerpunkt möchte ich aber auch auf die psychischen Aspekte der Adipositas legen, auf Essverhaltensstörungen, Lebensqualität und Stigmatisierung. Damit beschäftige ich mich nun schon seit gut dreißig Jahren“, so die neue DAG-Präsidentin de Zwaan. 

Dem für drei Jahre neu gewählten Vorstand gehören ebenfalls an:

  • Prof. Dr. med. Jens Aberle, Hamburg (Präsident elect)
  • PD Dr. med. Susanna Wiegand, Berlin (Vizepräsidentin)
  • Prof. Dr. med. Stefan Ehehalt, Stuttgart (Sekretär und Schatzmeister)
  • Dr. oec. troph. Stefanie Gerlach, Berlin (Mediensprecherin)

    sowie die Tagungspräsidenten der wissenschaftlichen Jahrestagungen:
     
  • Prof. Dr. med. Martin Wabitsch, Ulm (2018)
  • Prof. Dr. med. Anja Bosy-Westphal, Kiel (2019)
  • Prof. Dr. med. Matthias Blüher, Leipzig und Prof. Dr. Stefan Engeli, Hannover (2020).

Fachorgan Adipositas

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