DAG-Präsident: „Aus Corona-Kilos darf keine Welle schwerwiegender Folgekrankheiten werden“
Berlin/Hamburg, 3. Mai 2022. Zum heute vorgestellten „European Obesity Report“ des WHO-Regionalbüros für Europa erklärt Prof. Dr. Jens Aberle, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und ärztlicher Leiter am Adipositas-Centrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE):
„Der WHO-Report zeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist. Schon vor der Corona-Pandemie war Adipositas eine Volkskrankheit, nun dürften mehr Menschen betroffen sein als je zuvor – darauf weisen erste Daten hin. Aus den ‚Corona-Kilos‘ darf keine Welle schwerwiegender Folgekrankheiten werden, dafür müssen wir die Adipositas-Therapie entschieden stärken. Therapieplätze sind rar und die Betroffenen müssen die Kostenübernahme für ihre Behandlung meist individuell beantragen oder sogar selbst tragen – das kann so nicht weitergehen. Die Therapie von Adipositas sollte schnellstmöglich zur Regelleistung werden, denn dauerhaft Abnehmen ohne professionelle Hilfe ist für die meisten Betroffenen schlicht nicht möglich. Wir müssen die Adipositas als das anerkennen, was sie ist: eine chronische Krankheit und keine Lebensstil-Entscheidung.“
Hintergrund
Das WHO-Regionalbüro für Europa hat heute den „European Obesity Report“ vorgestellt. Demzufolge ist bislang kein Staat in der WHO Europa Region auf einem guten Weg, um den Anstieg von Adipositas bis 2025 zu stoppen. Übergewicht und Adipositas betreffen dem Report zufolge 59 Prozent der Erwachsenen und 1 von 3 Kindern in der Region. Während der Covid19-Pandemie habe Adipositas zu schweren Verläufen bei Betroffenen beitragen. Zudem zeigten erste Daten, dass das Risiko an Adipositas zu erkranken, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen angestiegen sei.
- Zur Pressemitteilung der WHO/Europa: https://t1p.de/fkeyk
- Zum „European Obesity Report“: https://t1p.de/iewl
Pressekontakt
Oliver Huizinga, Politischer Geschäftsführer
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