DAG und AGA begrüßen G-BA Beschluss zu altersgerechtem DMP für Kinder und Jugendliche mit Adipositas und mahnen zügige Umsetzung an
Berlin, 25. November 2024. Adipositas ist eine chronische Erkrankung mit zahlreichen gesundheitlichen und psychischen Folgen – auch bereits im Kindes- und Jugendalter. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG) und die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) begrüßen daher den am 22. November vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) veröffentlichten Beschluss eines altersgerechten Disease-Management-Programms (DMP) für Kinder und Jugendliche mit Adipositas. Das DMP soll bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas das Risiko verringern, dass die Erkrankung und bereits bestehende Komorbiditäten bis ins Erwachsenenalter fortbestehen bzw. sich ausweiten. Hierfür sollen beispielsweise im Rahmen von zertifizierten Therapieprogrammen gemäß AGA/KgAS ungünstige Ernährungs- und Essgewohnheiten verändert oder die körperliche Aktivität im Alltag gesteigert werden, wobei entsprechende strukturierte und standardisierte Schulungen unterstützen sollen.
Prof. Dr. med. Matthias Laudes (Kiel), Präsident der DAG, kommentiert: „Als DAG und AGA haben wir uns im Rahmen des Beratungsprozesses intensiv mit unserer Expertise eingebracht und freuen uns deshalb über den Beschluss des G-BA als wichtiges Signal, die Versorgungslage aller Betroffenen nachhaltig zu verbessern und diese Versorgungslücke nun zu schließen. Mit der gleichen Energie werden wir nun auch die Umsetzung begleiten, damit das DMP auch im Behandlungsalltag ankommt.“
Prof. Dr. med. Susann Weihrauch-Blüher (Halle), Sprecherin der AGA und Vizepräsidentin der DAG, mahnt zugleich an: „Aktuellen Zahlen zur Folge sind unter den Kindern und Jugendlichen in Deutschland bereits ca. 15 Prozent der Drei- bis Siebzehnjährigen (zwei Millionen) übergewichtig. Es muss deshalb angesichts des enormenLeidens- und Krankheitsdrucks der Betroffenen nun auch zügig mit der Umsetzung klappen. Das Bundesministerium für Gesundheit sollte sehr zeitnah die vorgesehene Prüfung durchführen, ob der Beschluss des G-BA rechtskonform ist und in Kraft treten kann. Und dann sind Krankenkassen in der Pflicht, mit Praxen und Krankenhäusern auf regionaler Ebene die entsprechenden Verträge auch zeitnah auszuhandeln um das DMP mit Leben zu füllen. Unsere Aufgabe sehen wir u.a. darin, dafür Sorge zu tragen, dass für alle betroffenen Kinder und Jugendliche dieses wichtige Angebot mit der gebotenen Eile auch zur Verfügung gestellt wird.“