DAG und AGA begrüßen Stellungnahme des ExpertInnenrats „Gesundheit und Resilienz“ zu Krankheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen
Berlin, 04. Dezember 2024. Der ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“ der Bundesregierung hat Ende November seine 6. Stellungnahme zur „Krankheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen: Lebensbezogene Ansätze zur Vorbeugung“ veröffentlicht. Diese sowie die in ihr enthaltenen Forderungen begrüßen die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG) und die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) ausdrücklich.
Laut dem ExpertInnenrat eignen sich die frühen Lebensphasen in besonderer Weise dafür, bereits die Ursachen von Erkrankungen zu bekämpfen, um diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Stellungnahme hält fest, dass die Adipositas mit einer Prävalenz von über 20 Prozent eines der häufigsten Krankheitsbilder in Deutschland ist. Die Grundlagen der Adipositas werden dabei oft sehr früh im Leben gelegt. Kinder mit Adipositas in den ersten drei Lebensjahren haben ein sehr hohes Risiko, im Erwachsenenalter adipös zu bleiben. Ernährung und körperlicher Aktivität kommen laut dem ExpertInnenrat bei der Adipositas-Prävention bereits während der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit eine besondere Bedeutung zu. Auch der sehr hohe Zuckerkonsum stellt eine wesentliche Ursache von Adipositas dar. Der ExpertInnenrat fordert deshalb u.a., dass die Bundesregierung die Wirkung von verhaltenspräventiven Maßnahmen durch gezielte Steuerungsinstrumente (Zuckersteuer, Werbeverbote) zwingend unterstützen muss. Zudem sind verstärkte Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung, mentaler Gesundheit, körperlicher Aktivität und anderer Formen aktiver Freizeitgestaltung nötig.
Prof. Dr. med. Susann Weihrauch-Blüher (Halle), Sprecherin der AGA und Vizepräsidentin der DAG, kommentiert: „Der ExpertInnenrat unterstreicht in aller Deutlichkeit, dass Prävention ein zentraler Schlüssel zur Vermeidung zahlreicher Erkrankungen ist. Umso früher wir präventive Maßnahmen ansetzen, desto besser kann einer Erkrankung wie der Adipositas begegnet werden. Dabei haben wir zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden: von der Ausbildung von Gesundheitskompetenz, idealerweise bereits ab dem Kindergartenalter, über die Verhältnisprävention bis hin zur Früherkennung von (Begleit)Erkrankungen.“
Prof. Dr. med. Matthias Laudes (Kiel), Präsident der DAG, führt weiter aus: „Die Stellungnahme des ExpertInnenrats zeigt deutlich auf, welche Handlungsfelder für eine zukünftige Politik bestehen, wenn Sie die Krankheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen ernst nimmt und lebensbezogene Ansätze zur Vorbeugung umsetzen möchte. Gerade im aufkommenden Wahlkampf sowie für die nächste Bundesregierung sind hier klare Handlungsempfehlungen vorhanden, die wir ausdrücklich begrüßen und unterstützen.“